Die Schweizer Altistin Jeanne Roth wuchs in Bern auf. Sie studierte Gesang am Konservatorium Wiesbaden, später am Salzburger Mozarteum, wo sie Mitglied des Hofheimer Ensembles und der Salzburger Kammeroper wurde. In verschiedenen Meisterkursen erarbeitete sie ihren Interpretationsstil und entwickelte ihre musikalische Persönlichkeit durch vielfältige Tätigkeit in Oper und Konzert.
Ein Erfolg auf der Opernbühne wurde ihre Interpretation des Cherubin in Mozarts „Figaro“. Jeanne Roth galt mit ihrer Differenziertheit als Idealbesetzung für diese Rolle. Ihre dramatischen Fähigkeiten, die sie durch immer neue Partien des Alt- und Mezzofaches – unter anderem Carmen – erweiterte, konnte sie in Sutermeisters „Schwarzer Spinne“ als Christine im Beisein des Komponisten eindrücklich unter Beweis stellen. In dieser Rolle wurde sie den verschiedensten Theatern immer wieder engagiert.
Jeanne Roth hat als Solistin an verschiedensten Festivals teilgenommen, beispielsweise am Yehudi Menuhin Festival in Gstaad, an den Richard Strauss-Tagen in Garmisch Patenkirchen und am Hermann Prey Festival in Bad Urach. Radio-und TV Aufnahmen in der Schweiz, in Italien, Deutschland, Oesterreich wie CD-Produktionen legen davon Zeugnis ab.
Jeanne Roth hat sich sowohl auf der Opernbühne als auch mit ihren Kammermusik-Ensembles (Trio Cantoclarino, Duo Fantasia, les Brises d’Orient) immer wieder der zeitgenössischen Musik gewidmet. So wirkte sie bei der Uraufführung der Oper „Der schwarze Mozart“ und im „Mord in St. Johann“ von A. Pflüger mit und sang die Erstinszenierung der Kammeroper „Die hellen Nächte“ von Daniel Glaus, Werke von Aribert Reimann und am letzten Festival für neue Musik in Essen die Erstaufführung der „Türme des Vergessens“ von Johannes Kalizke.
Seit 2008 unterrichtet Jeanne Roth neben ihrer sängerischen Tätigkeit als Professorin für Gesang an der Musikhochschule Genf und führt regelmässig Meisterkurse durch.